Turm- und Sachsenland-Open von Chemnitz und Glauchau: immer wieder eine Reise wert
Am Himmelfahrtswochenende dieses Jahres, zwischen dem 29. Mai und dem 1. Juni, fand einmal mehr das Chemnitzer Turm-Open statt – diesmal in Kooperation mit dem Glauchauer Schachverein, sodass eine große Berufsschule in einem altehrwürdigen Gebäude Glauchaus zur Begegnungsstätte für dieses Schachturnier wurde.
Ich selbst war jahrelang ein großer Freund dieser Turnierserie, bis mich ab 2020 eine fünfjährige Pause von allen Einzelturnieren traf. Doch der Wiedereinstieg war wirklich schön: Glauchau bot mit den Räumlichkeiten seiner großen Schule genügend Platz für jeden Spieler, ansprechendes Spielmaterial und eine erfahrene Turnierleitung, die auch bei gelegentlichen Problemen – etwa mit einigen manchmal allzu langen Partien – einen kühlen Kopf bewies.
Es war sehr erfreulich, auf die bekannten Gesichter zu treffen, die man seit Jahren kennt und schätzt, und die man dort immer wieder aufs Neue antrifft. Noch erfreulicher war es, auf unbekannte Gesichter zu treffen: Als jemand, der lange im Nachwuchs und im Mädchenschach aktiv war, habe ich mich unglaublich über die ehemaligen jungen Talente gefreut, die ich jetzt als Jugendliche oder junge Erwachsene mit bemerkenswerten schachlichen Fähigkeiten wiedergetroffen habe. Darunter war eine Vielzahl junger Spielerinnen, wie man sie so vor noch 10 Jahren niemals vermutet hätte. Das gesamte Turnier warf damit ein sehr positives Licht auf die Jugendarbeit unserer Vereine hier im Chemnitzer Raum, denen ich mit diesem Bericht ein großes Lob aussprechen möchte.
Der Sieger dieses Turnieres war schließlich unser altbekannter Karl-Marx-städtischer Großmeister Mathias Womacka. Wer auch, wenn nicht dieser heimatverbundene Spieler mit seinem positiven Karriere-Score gegen Magnus Carlsen, hätte das auch mehr verdient?
Von unserer Seite waren Stefan und ich – Markus – dabei. Ich selbst kam auf 5 Punkte aus 7 Runden, Stefan auf 4,5. Wir blieben beide ohne Niederlagen, und gerade Stefan kann mit Fug und Recht behaupten, gegen sehr sehr starke Gegner (darunter ich) in langwierigen Kämpfen ein Remis ausgefochten zu haben. Ich selbst nehme das nach langer Pause als gutes Ergebnis mit; und Stefan hat sicher auch keinerlei Gründe, sich über seinen Elo-Zuwachs zu beschweren.
Sein Schwager, der auch Stefan heißt, spielte trotz einer frühen Niederlage ein derart überzeugendes Schach, dass er den dritten Platz errang. Dazu beglückwünsche ich ihn herzlich. Seine unnachgiebige Spielweise war wirklich bemerkenswert, und zu Recht auch von Erfolg gekrönt.
Nebenbei bietet Glauchau auch noch eine sehr schöne Innenstadt und ein wunderschönes Schloss; daneben auch einen Stausee für alle, die mit ihrer Partie etwas zeitiger fertig sind – nicht, dass mir das je passieren würde, aber manche Spieler sind ja doch etwas früher mit ihren Partien fertig, um sich lieber der Anmut Glauchaus hinzugeben.
Wer gerne Lust hat auf eine entspannte Atmosphäre in einem dennoch anspruchsvollen Teilnehmerfeld, dem sei dieses Open gerne empfohlen. Vielleicht sehen wir uns ja! (mb)