Das Gastspiel von Team 2 in Chemnitz bei IFA

Unser Gastspiel letzten Sonntag bei IFA in Chemnitz sollte nominell eine Angelegenheit auf Augenhöhe werden, doch wir konnten uns eigentlich keinen Ausrutscher erlauben, wollten wir am Tabellenführer dran bleiben. Entsprechend vorsichtig wurden alle Partien angelegt. Gegen 11 Uhr zeichnete sich Vorteil ab an unseren Brettern 1 und 5, alle anderen standen nah an der Remisbreite. Und so einigten sich folgerichtig Dietmar, Tilo und Jens bis um 12 in ausgeglichenen Stellungen auf remis mit ihren Gegnern. Bert's leichter Vorteil wandelte sich schlagartig in eine Gewinnstellung, als sich sein Gegner an einem vergifteten Bauern vergriff. Und so gingen wir um 12 Uhr in Führung. Gerd hatte mittlerweile 2 Bauern mehr und schien auf der Gewinnstrasse. Dies war das Zeichen für unseren Frank, ebenfalls einen halben Punkt beizusteuern. Gerd brauchte zwar noch bis eins, konnte den vollen Punkt aber sicher nach Hause bringen. Blieben noch Volker und Lutz. Volker verwaltete schon seit sicherlich 10-15 Zügen ein schwieriges Endspiel mit Minusbauer, doch da sein Gegner nur noch 10min Restbedenkzeit hatte, bot er Remis an und Volker nahm selbstverständlich zum Mannschaftserfolg an. Blieb noch Lutz, der eine Stunde zuvor eine reichliche Schrecksekunde zu überstehen hatte, als sein Gegner den Gewinn einzügig wegwarf. Und nun da der Mannschaftskampf eh verloren war, stellte auch er seine Siegbemühungen ein und wir hatten mit etwas Glück und viel Geschick den 5:3 Erfolg unter Dach und Fach. Dabei leider ein paar Brettpunkte auf den Spitzenreiter eingebüßt, aber die Saison ist noch lang.

Zur Erfolgsbilanz des Vereins trägt auch unser Nachwuchs sehr ordentlich bei.

Sensationelles ist zu berichten!!!

Weitere Info findet man in der Nachwuchsrubrik.

Zwickauer SC gegen Eiche Reichenbrand (12.01.2025)

Manchmal läuft ein Mannschaftskampf genau so, wie man es sich wünscht. Und dann gibt es Tage wie den 12. Januar 2025, an dem unser Zwickauer SC in einem regelrechten Drama gegen Eiche Reichenbrand antrat. Ohne Bernd, unseren zuverlässigen Mann am Spitzenbrett, starteten wir mit einem Handicap – ein Ausfall, der schwer wog. Wir hatten allerdings das Glück, dass auch Reichenbrand mit seiner ersten Mannschaft in der Oberliga belastet war und dort einige Spieler fehlten.

Doch trotz der Umstände waren wir motiviert und starteten mit einer Aufstellung, die immerhin viel Potenzial versprach:

  • Stefan (Schwarz)

  • Markus (Weiß)

  • Migu (Schwarz)

  • Frank (Weiß)

  • Kevin (Schwarz)

  • Kai (Weiß)

  • Schöni (Schwarz)

  • Roland (Weiß, Ersatzspieler)

Der Start: Ein vielversprechendes Bild …
Schon in der Eröffnungsphase zeigte sich, dass wir trotz der personellen Herausforderungen einiges vorhatten. Die Stellungen sahen auf vielen Brettern gut aus: Roland an Brett 8 war stark gestartet und hatte mit Weiß eine hochaktive Stellung aufgebaut. Sein Gegner schien mit der unruhigen Königsstellung in der Mitte zu kämpfen, während Rolands Figuren auf vielversprechenden Feldern standen. Auch ich (Markus) kam an Brett 2 sehr gut aus der Eröffnung und hatte bereits früh das Gefühl, dass hier mehr als nur ein Remis drin war.

An den anderen Brettern lief es ebenfalls zunächst solide. Stefan an Brett 1 hatte die Initiative übernommen, und auch die mittleren Bretter standen stabil – ein Start, der uns Hoffnung machte. Doch dann kam die Realität, wie sie eben oft im Schach ist: Der Schein kann trügen, und das tat er in diesem Fall gewaltig.

Die ersten Rückschläge: Hiobsbotschaften aus Brett 8 und 2
Der erste Rückschlag kam völlig überraschend von Roland. Seine Partie sah glänzend aus: Der König des Gegners war festgesetzt, und Roland hatte alle Trümpfe in der Hand. Doch aus einem Grund, den ich bis heute nicht nachvollziehen kann, erklärte Roland plötzlich, er habe Remis gemacht. Das war ein echter Schock für die Mannschaft – ein halber Punkt, wo ein ganzer praktisch auf dem Brett stand.

Doch es kam noch schlimmer. An meinem eigenen Brett, dem zweiten, war ich ebenfalls drauf und dran, den vollen Punkt einzufahren. Die Gewinnstellung war auf dem Brett, ich hatte sie sogar erkannt, nur leider nicht in der entscheidenden Variante, die gespielt wurde. Und obwohl ich jederzeit sicher auf Remis hätte gehen können, entschied ich mich für die schlechteste aller Möglichkeiten: Ich habe die Partie vorsichtshalber völlig versaut. Damit war meine Partie weg, und wir hatten nicht nur einen, sondern zwei sicher geglaubte Punkte verloren.

Der nächste Rückschlag ließ nicht lange auf sich warten, und diesmal traf es das Spitzenbrett. Stefan, unser erfahrener Spieler an Brett 1, hatte mit Schwarz eine Partie auf dem Brett, die kaum besser hätte laufen können. Seine Stellung war komplett gewonnen, ein Vorzeigebeispiel für die Kraft einer aktiven Figurenführung. Doch dann erkannte er die Misere, die sich auf meinem Brett darstellte und verfiel in einen Akt der Solidarität. Wahrscheinlich wollte Stefan nicht, dass ich der einzige bin, der an diesem Tag völlig dämlich verliert, sodass er seinem Gegner einzügig eine Figur überließ.

An diesem Punkt sah es für uns düster aus. Wir lagen mit 0,5:2,5 zurück, und das nach einem vielversprechenden Start. Die Stimmung war gedrückt, und die Frage, wie wir das noch drehen sollten, lag förmlich in der Luft. Doch genau hier zeigte sich, warum Migu in der Mannschaft so wertvoll ist.

Emotional Support Migu

Mit Schwarz bewies Migu, warum er nicht nur für die Moral, sondern auch für die Punkte unersetzlich ist. Seine Partie war ein Paradebeispiel für aktives Gegenspiel, und während die Stimmung an den anderen Brettern düster war, arbeitete er sich Zug um Zug zu einem klaren Vorteil. Migu ließ sich von nichts und niemandem aus der Ruhe bringen, spielte präzise und sicher – und holte den ersten vollen Punkt für uns. Genau an dem Punkt, an dem ich und alle anderen jeden emotional Support brauchen konnten …

Migu hat mit Schwarz an dieser Stelle seinen Gegner bereits in Bedrängnis gebracht, weil der weiße a-Bauer wahrscheinlich verloren geht. Sein Gegner hoffte an dieser Stelle wohl auf das Gegenspiel mit Df4, konnte seine Dame aber gerade noch so in den Fingern behalten, bevor er sie dort losließ. Eigentlich war die weiße Lage selbst mit der berührten Dame nicht komplett hoffnungslos, aber dieser Schock ließ ihn wohl den Faden verlieren. Auch, wenn er die Dame klugerweise lieber auf e1 absetzte, dauerte die Partie von hier an nicht mehr lange.

Das war der Wendepunkt. Migu brachte nicht nur uns alle wieder zum Lächeln, sondern gab auch der gesamten Mannschaft das Gefühl, dass noch nichts verloren ist. Es war, als hätten wir eine zweite Chance bekommen, und das Momentum wechselte plötzlich auf unsere Seite.

Die Solidarität an den mittleren Brettern

Nach Migus Sieg zeigten auch Frank, Kevin und Kai an den Brettern 4, 5 und 6, wie man als Team zusammenhält. Anders als Stefan drückten sie ihre Solidarität allerdings eher darin aus, dass sie vorsichtshalber ihre Partien auch gewannen. Die Kämpfe liefen fast synchron, und alle drei bewiesen Kampfgeist und Zielstrebigkeit. Es gab keine halben Sachen, keine Unsicherheiten – die Bretter wurden einfach nacheinander gewonnen. Innerhalb kurzer Zeit hatten wir den Rückstand nicht nur aufgeholt, sondern führten mit 4,5:2,5 und hatten den Mannschaftskampf in trockenen Tüchern.

 

Hier sehen wir Kais Endspiel, der den nächsten Sieg beisteuerte. An dieser Stelle ist das für Schwarz möglicherweise noch haltbar, aber Kais Partie wurde zu einer Lehrvorstellung dafür, warum ein Freibauer im Damenendspiel einen derart großen Vorteil darstellen kann …

 

denn nicht allzu viele Züge später stand es so hier, und Schwarz gab mit einer ganzen Dame weniger schließlich auf.

Schöni macht den Sack zu

Mit einem Zwischenstand von 4,5:2,5 war der Kampf bereits entschieden. Wir hatten uns nach dem holprigen Start zurückgekämpft und lagen uneinholbar vorne. Doch eine Partie lief noch: Schöni an Brett 7 kämpfte mit Schwarz in einem ausgeglichenen Endspiel.

Die Stimmung war entspannt, denn der Druck war längst raus. Es schien niemandem mehr darum zu gehen, große Risiken einzugehen, und nach einigen weiteren Zügen entschieden sich beide Spieler friedlich, die Partie Remis zu geben. Damit war der Sack gefroren und das Endergebnis stand fest:
5:3 für unseren Zwickauer SC.

Ein Kampf mit Höhen und Tiefen

Dieser Mannschaftskampf hatte alles, was Schach spannend macht: dramatische Rückschläge, unerwartete Wendungen und ein Happy Ending, das den Teamgeist in den Vordergrund stellte. Obwohl wir zunächst hinterherliefen und klare Gewinnstellungen verschenkt haben, zeigte sich, wie wichtig Zusammenhalt und Moral in einem solchen Kampf sind. Was ein emotional Support Migu nicht so alles reißen kann …

Für mich war das Ergebnis am eigenen Brett bitter; und Stefan, der auch noch an diesem Punktspieltag Geburtstag hatte, wird wohl ebenso ein Lied davon singen können. Allerdings sind wir beide froh, dass wir, wenn wir schon Blödsinn veranstalten, genau den Moment abgepasst haben, an dem unsere restliche Mannschaft so gut spielt.

Für den Ausgang der Saison ist unsere Lage jetzt wirklich gut: 2 Mannschaftspunkte und 6 Brettpunkte Vorsprung vor Plauen 2, unserem nächsten Verfolger. Die stärksten Gegner warten auch noch auf uns – aber wir haben immerhin allen Grund zur Zuversicht, dass diese Saison vielleicht besser laufen könnte, als sich irgendjemand von uns getraut hätte vorherzusagen.

 

 

Zwickauer SC 2 gegen König Plauen 5 

Im Aufstiegssinne zählte letzten Sonntag nur ein Sieg für unsere 2.Mannschaft gegen König Plauen 5, um unseren Aufstiegskonkurrenten von Aufbau Chemnitz weiter unter Druck zu setzen. Beide Teams leicht ersatzgeschwächt, sollte ein spannendes Match werden. Die erste Stunde war ja noch ziemlich ausgeglichen, wobei bereits da Gerd unangenehm stand und Mario einen Bauern eingestellt hatte. Aber ansonsten sahen die Partien ziemlich ausgeglichen oder aussichtsreich aus.

Sebastian hatte mit einem ganz jungen Sportfreund als Gegner wohl ein bisschen Glück, ließ aber nicht wirklich Diskussionen aufkommen und brachte uns kurz nach zehn in Führung. Zwischen 11 und 12 Uhr war dann die Stunde der Entscheidung und nach zwölf die ganze Spannung raus. Erst holte sich Frank den vollen Punkt in einem unwiderstehlichen Königsangriff und dann brachte Volker sein Figurenopfer gegen drei Bauern sicher nach Hausezum 3:0. Jens bekam gegen seine junge Gegnerin nicht wirklich Vorteil, aber bei diesem Spielstand war das Remis kurz vor zwölf ok. Zu unserem Glück konnte Mario seinen Bauerneinsteller mit einem energischen Königsangriff kompensieren und da sich sein Gegner dort komplett verirrte, stand plötzlich unser Mannschaftssieg schon fest. Damit war der Verlust von Gerd nach seiner wohl schlechtesten Partie der Saison nicht dramatisch. Und die beiden restlichen Bretter waren von sehr unterschiedlicher Natur. Einmal quälte unser Bert seinen Gegner in einem Endspiel mit Mehrbauern und unser Lutz wurde gequält in einem Endspiel - Schlechter Läufer gegen guter Springer. Aber wie das eben so ist, an manchen Tagen läuft es halt. Gespielt wurde bis 14 Uhr, Bert gewann und Lutz hielt das Remis fest.

Mit diesem sehr ordentlichen 6:2 Erfolg sind wir auch mit den Brettpunkten unserem Konkurrenten wieder näher auf die Pelle gerückt. Aber weiterhin zählt, wir können uns keinen weiteren Punktverlust leisten bis zum Showdown am letzten Spieltag gegen Aufbau Chemnitz.

 

 

 

Der 4.Spieltag diese Saison ist gespielt und so ganz langsam sind die Resultate und Platzierungen unserer beiden Teams beängstigend.   laughing

 

Igel im Winterschlaf: Zwickauer SC gegen die Roten Rüben Leipzig

Am vergangenen Sonntag ging es für den Zwickauer SC in der 1. Landesklasse gegen die Roten Rüben Leipzig. Der Mannschaftskampf versprach trotz personeller Schwierigkeiten auf beiden Seiten spannend zu werden. Wir traten mit einer Mischung aus Stamm- und Ersatzspielern an, was durch das Fehlen einiger Leistungsträger notwendig wurde. Glücklicherweise hatte auch Leipzig mehrere Ausfälle zu verkraften, sodass sie sogar ein Brett frei lassen mussten. Doch das war keineswegs eine Garantie für einen Sieg.

Unsere Aufstellung sah folgendermaßen aus:

Brett 1: Bernd, der kampflos gewinnen sollte

Brett 2: Stefan

Brett 3: Markus (euer Schreiberling)

Brett 4: Frank

Brett 5: Kevin

Brett 6: Roland

Brett 7: Niclas

Brett 8: Lucas

Die erste Entscheidung des Tages fiel noch vor Beginn der Partien: Bernds Gegner erschien nicht, und so bekamen wir den Punkt kampflos gutgeschrieben. Bernd selbst hatte nur eine unerwartete Herausforderung zu bewältigen: Sein Navigationssystem führte ihn zunächst ans falsche Ende von Leipzig – deshalb niemals auf die KI vertrauen! Trotz dieser Hürde und einer Viertelstunde Verspätung konnte er aber schließlich durch seine bloße Anwesenheit den ersten vollen Punkt für uns einstreichen.

Kurz darauf endete die Partie an Brett 2. Stefan hatte eine theorielastige Variante auf dem Brett, die er gut kannte. Doch ein unglücklicher Fehler hätte ihn beinahe in Schwierigkeiten gebracht, wenn sein Gegner den Vorteil genutzt hätte. Vielleicht lag es an der Selbstsicherheit, mit der Stefan seine Züge vortrug, aber sein Gegner wählte den sicheren Weg und ließ einen großen Vorteil aus, sodass die Partie schnell in eine ausgeglichene Stellung mündete. Damit verflachte das Spiel frühzeitig zu einer ausgeglichenen Stellung und einem Remis, was uns zur Zwischenführung von 1,5:0,5 verhalf.

Ein amüsantes Detail der Frühphase war die Ähnlichkeit der Eröffnungen an mehreren Brettern. Sowohl ich (Markus) an Brett 3 als auch Niclas an Brett 7 (beide mit Weiß) und Lucas an Brett 8 (mit Schwarz) erreichten nahezu identische Stellungen, was bei uns für Belustigung sorgte. Überall hatten sich die Schwarzspieler auf sehr ähnliche Weise eingeigelt.

Wie man im Volksmund sagt, ist der Igel ja das glücklichste aller Tiere – allerdings nahmen diese Partien alle sehr unterschiedliche Richtungen. Dennoch bot dieser Moment eine gewisse Auflockerung in den ersten Stunden (außer vielleicht für die Mannschaftsleiterin unserer Gegner, die uns die Belustigung verbieten wollte) … aber sei es drum, wir kamen am Ende alle gut miteinander aus.

 

In dieser Stellung fand Niclas den starken Zug 16. Sd5!, der die gerade geschaffene Schwäche auf den weißen Feldern und die ungünstige Stellung der Dame in der c-Linie ausnutzt. Sein Gegner reagierte ungenau und spielte 16. … Sxd5? 17. cxd5 Db8, und nach 18. Sc6 Lxc6 stand Weiß deutlich besser. Niclas hätte hier direkt gewinnen können, wenn er mit dem Bauern genommen hätte. Er drang stattdessen mit dem Turm ein, was ihm auch eine gute Stellung brachte – allerdings spielte er dadurch noch eine lange Zeit weiter und wurde erst als letzter fertig.

Meine eigene Partie an Brett 3 sah zwischenzeitlich vielversprechend aus, verflachte aber ebenso schnell wie bei Stefan zu einer komplett ausgeglichenen Stellung, die nach etwa 3 Stunden Remis wurde. Damit führten wir 2:1 und mussten schauen, wo unsere Punkte herkommen sollten.

Frank an Brett 4 profitierte von einer Ungenauigkeit seines Gegners, der früh einen Bauern verlor. Es war absehbar, dass Frank diese Partie souverän zu Ende spielen würde. Kevin an Brett 5 hatte hingegen mit einer äußerst schwierigen Stellung zu kämpfen und stand zwischenzeitlich auf Verlust … oder auf "Dannhäuser", wie man es mittlerweile fast schon nennen könnte.

Roland an Brett 6 zeigte bei seinem ersten Einsatz in der Liga Nervenstärke, auch wenn er zunächst eine hartnäckige Fesselung im frühen Mittelspiel überstehen musste. Niclas an Brett 7 stand solide und kontrollierte das Spielgeschehen, während Lucas an Brett 8 mit einem vielversprechenden Angriff gegen den gegnerischen König aufwartete. Unser Team hatte unterschiedliche Ansichten über seine Stellung, aber ich kannte Lucas und seine Fähigkeiten gut genug und war die ganze Zeit optimistisch.

 

In dieser Stellung spielte Lucas‘ Gegner 35. Db2, um gleichzeitig seinen Se5 zu decken und das Matt auf g2 unter Kontrolle zu behalten. Aber Lucas fand den Verstellungszug 35. … Le2!, der gleichzeitig wieder Matt auf g2 droht und den Turm angreift. Nach 36. g3 Lxd1 spielte sein Gegner zu allem Übel auch noch 37. Se5.

 

und Lucas machte hier sehr schön das Licht aus mit 37. … Dxe5!

Damit holte Lucas einen sehr, sehr wichtigen Punkt für uns. Kurz darauf verwandelte Frank seine klar gewonnene Stellung am vierten Brett ebenfalls in einen vollen Zähler. Auch Roland, der sich aus seiner anfänglichen Fesselung befreit hatte, zeigte eine sehr konzentrierte und überzeugende Leistung, die uns den fünften Punkt sicherte.

Die vielleicht größte Überraschung gelang Kevin an Brett 5. Nach einer lange Zeit verlorenen Stellung geschah es: Obwohl Migu zu Hause und nicht neben mir saß, brach plötzlich der volle emotionale Support durch, den er über die lange Distanz von Zwickau aus den ganzen Weg lang nach Leipzig emittierte. Kevin wurde von ganz neuen Inspiration ergriffen und drehte die Partie in einem phantastischen Endspiel von einem kompletten Verlust in einen Sieg:

 

Kevins Stellung vor Migus emotional Support…

 

Kevins Stellung nach Migus emotional Support …

Niclas an Brett 7 war der letzte, der noch spielte. Nach einem Spielverlauf mit kleinen Höhen und Tiefen konnte er schließlich ebenfalls seinen Gegner bezwingen. Sein Sieg setzte den Schlusspunkt unter einen Mannschaftskampf, der uns mit einem Endergebnis von 7:1 überraschend deutlich den Sieg brachte.

Trotz des hohen Ergebnisses darf man nicht vergessen, dass die Roten Rüben Leipzig uns durchaus hätten gefährlich werden können. Mehrere Partien hätten an einem anderen Tag auch in die andere Richtung kippen können. Dennoch freuen wir uns über den Fortbestand unserer Tabellenführung, die uns dieser Erfolg eingebracht hat.

Mit fünf ausstehenden Spielen – darunter gegen einige der stärksten Mannschaften der Liga – wissen wir, dass unser Weg noch sehr lang ist. Doch dieser Sieg gibt uns Selbstvertrauen und eine solide Ausgangsposition für die kommenden Herausforderungen.

Endstand: Zwickauer SC 7 – 1 Rote Rüben Leipzig

 

 

2.Mannschaft nimmt erfolgreich Revanche in Gornsdorf

 

Wie in der vergangenen Saison durfte unsere 2.Mannschaft in der Bezirksliga zum Auswärtsspiel in Gornsdorf ran. Und wir hatten noch eine Rechnung offen mit einer unnötigen 3,5:4,5 Niederlage in der letzten Saison. In Bestbesetzung spielend sollte dort was zu holen sein.

Die ersten beiden Stunden gestaltete sich die ganze Angelegenheit ziemlich zäh. An keinem der Bretter ließ sich erkennen, wohin die Reise geht. Kurz vor elf kam dann wieder der "Hang zum Volkssport" durch, die ersten drei Bretter verweigerten die Arbeit und beschlossen im 5-Minutentakt ihre Partien mit einem Remis. Nur gut, dass sich da an Volker's Brett wenigstens schon ein Vorteil abzeichnete und auch Mario durfte einen Mehrbauern (wenn auch Doppelbauer) sein Eigen nennen. Nur Jens hatte es leider hinbekommen, einzügig eine Qualität einzustellen, doch er kämpfte wie ein Löwe. Halb zwölf war auch bei Bert nicht mehr als ein Remis in ausgeglichener Stellung zu holen zum zwischenzeitlichen 2:2. Kurz darauf brachte uns Volker mit der Verwertung seines Vorteiles in Führung und auch Mario konnte seinen Doppelbauern in einen Freibauern umwandeln und zum 4:2 verwerten. Punkt zwölf meinte der Gegner von Lutz in ausgeglichener Stellung remis bieten zu müssen(hatte anscheinend zu Hause Mittag bestelltsurprised), was natürlich zum Mannschaftserfolg sofort angenommen wurde. Blieb noch Jens mit seiner Minusqualität und er wurde von seinem Gegner so richtig gequält. Aber Jens blieb standhaft, schaffte es, sämtliche Bauern vom Brett zu bekommen, doch sein Gegner meinte, es bis um 2 versuchen zu müssen, mit Turm gegen Springer gewinnen zu wollen. Dann hatte er endlich ein Einsehen und wir konnten mit einem verdienten 5:3 Erfolg den Heimweg antreten.

Damit sind wir mittlerweile schon Tabellenzweiter und so langsam werden die Zielstellungen etwas anspruchvoller.

 

 

Mannschaftskampf vom 10. November 2024: Ein denkwürdiger 5:3-Sieg gegen König Plauen 3

Nach zwei erfolgreichen, aber vergleichsweise leichten Begegnungen in den ersten beiden Runden stand für uns in der dritten Runde ein herausfordernder Gegner bereit: Plauen 3. Obwohl sie nicht in voller Stärke antraten und zwei Stammspieler an den vorderen Brettern fehlten, waren die Gäste in hervorragender Form und zeigten von Beginn an, dass sie entschlossen waren, uns ernsthaft zu fordern. Von unserer Seite her traten wir in Stammbesetzung an:

  • Bernd (schwarz) an Brett 1

  • Stefan (weiß) an Brett 2

  • Euer Schreiberling, Markus (schwarz) an Brett 3

  • Mein Emotional-Support-Migu (weiß) an Brett 4

  • Frank (schwarz) an Brett 5

  • Kevin (weiß) an Brett 6

  • Kai (schwarz) an Brett 7

  • Stephan, der heute wieder Schöni heißt, (weiß) an Brett 8

Eine solide Aufstellung, die uns zunächst Zuversicht gab.

Der Start des Matches: Durchwachsene Eröffnungsphasen

Aus den Eröffnungen heraus schienen die Partien insgesamt ausgeglichen zu verlaufen. Kevin kam gut aus der Eröffnung und konnte das Läuferpaar und eine Angriffsoption auf den gegnerischen Isolani für sich beanspruchen – eine vielversprechende Ausgangsposition. Die anderen Partien hingegen blieben weitgehend offen und ohne klare Vorteile. Dennoch konnte sich Kai, vermutlich aufgrund von Unwohlsein an diesem Tag, nicht vollständig auf seine Partie konzentrieren und nahm ein frühes Remis mit, obwohl seine Stellung eigentlich vielversprechend aussah. Wenig später hatte auch Kevin leider einen taktischen Fehler begangen, der seinen Vorteil zunichtemachte und zu einem weiteren Remis führte. Die Situation blieb zunächst angespannt und offen.

 

In dieser Stellung wurde Kevin gierig und schnappte sich einen Bauern. Nach 18. Lxf6 gxf6 19. Lxd5 Lg4 20. Lxf7+ Kxf7 21. hxg4

 

blieb von dem gewonnenen Bauern allerdings wenig übrig. Nach 21. … Tg8 22. f3 h5 kriegt sein Gegner einfach den Bauern mit komplettem Ausgleich wieder zurück. Und so endete die Partie in einem Remis.

Eine Krise zeichnet sich ab

Im weiteren Verlauf zeichnete sich jedoch ein deutlich negativer Trend für uns ab. Bernd am ersten Brett geriet zusehends in Schwierigkeiten, und auch Stefan war unzufrieden mit seiner Stellung am zweiten Brett. Ich selbst wurde von meinem Gegner im frühen Mittelspiel regelrecht überspielt und kämpfte ums Überleben. Mein Blick wanderte hinüber zu Migu an Brett 4, damit ich wenigstens etwas emotional Support erhalte, aber auch der stand wie der Topf in der Pfanne. Trotz eines vollen Punktes von Schöni am achten Brett, dessen Gegner einfach eine Figur eingestellt hatte, standen unsere Aussichten schlecht.

 

In dieser Stellung hatte ich völlig gedankenlos mit dem Turm auf e6 zurückgeschlagen – das Schlagen mit dem f-Bauern hätte mir noch Chancen gegeben. Danach kam 17. Lg5 Dg6 und dann der Zug, an den ich überhaupt nicht gedacht hatte … 18. Sh5. Und plötzlich hatte die Dame kein Feld mehr. Ich hatte Glück, dass es nach 18. … Sf6 noch einigermaßen spielbar weiterging, aber …

 

mit 19. Dxe6! gewinnt mein Gegner eine Qualität und steht auf Gewinn. Schön gespielt, aber leider sehr schade für mich.

Migus unglaublicher Zeitnot-Sieg – die entscheidende Wende

Genau in dieser kritischen Phase brachte uns Migu den wohl entscheidendsten Wendepunkt des gesamten Mannschaftskampfes. Aus einer schlechten Stellung heraus schaffte er es, das Spiel so kompliziert zu gestalten, dass beide Seiten in akute Zeitnot gerieten.

Ich blickte gerade zufällig hinüber und sah, dass sein Gegner nur noch 10 Sekunden auf der Uhr hatte … er wollte einen Zug machen, zog die Hand wieder zurück … 5 Sekunden … seine Hand hing zitternd über einer Figur … 4 Sekunden … 3 Sekunden … Dann machte er schließlich einen Zug, aber genau in dem Moment lief seine Zeit ab – eine spektakuläre Wendung! Migus Zähigkeit brachte uns einen unerwarteten Punkt, und ich konnte mir einen kurzen Jubelschrei kaum verkneifen – so sehr Migus Gegner Christof eigentlich der letzte ist, dem ich so einen Mist gönne … aber in einem Mannschaftskampf müssen wir uns über jeden wie auch immer zustande gekommenen Punkt freuen.

Punktesammlung durch Unentschieden und eine gesicherte Gesamtwertung

Durch Migus Sieg war der emotionale Support zurück und wir gingen entschlossener an den Rest der Partien. Bernds Gegner am ersten Brett machte in einer eigentlich vorteilhaften Stellung überraschend Remis, was uns einen weiteren halben Punkt bescherte. Auch Frank am fünften Brett spielte eine wilde Partie, die kurz vor der Zeitkontrolle auf und ab ging, schließlich aber in einem verdienten Remis endete. Zu diesem Zeitpunkt hatten wir insgesamt vier Punkte gesammelt. Ein Blick auf Stefans Partie am zweiten Brett zeigte, dass er die wohl mindestens nicht mehr verlieren sollte – und damit war der Gesamtsieg für uns bereits in Reichweite.

Ein letztes Remis zur endgültigen Krönung

Trotz der gesicherten Mannschaftspunkte kämpfte ich noch an Brett 3 weiter, in einer nach wie vor schwierigen Stellung. Mein Gegner hatte im Mittelspiel beeindruckend gespielt und mich klar dominiert. Doch in einem Turmendspiel, in dem er die Qualität zurückgab, verpasste er den klaren Weg zum Sieg. Schließlich beging er einen Fehler, der mir trotz eines Bauern weniger ein Remis ermöglichte. So konnte ich noch den letzten halben Punkt zum Endstand von 5:3 für uns beitragen.

 

Dieser Mannschaftskampf gegen Plauen 3 hat uns wirklich alles abverlangt und gezeigt, wie viel Spannung und Dramatik selbst ein vermeintlich gesichertes Schachmatch noch bergen kann. Die entscheidenden Wendungen durch Migus Zeitnot-Triumph, Bernds überraschendes Remis und Franks Durchhaltevermögen brachten uns schließlich den Sieg. Ein voller Erfolg, auf den wir als Team stolz sein können und der uns gezeigt hat, wie wertvoll jeder halbe Punkt in einer solchen Begegnung sein kann.

 

Auch Team Nummer zwei wieder im Soll

 

Am 3.Spieltag der Saison besuchte uns Saxonia Bernsbach und dies sollte von der Papierform her ein Match auf Augenhöhe werden. Die ersten drei Bretter schienen gegenseitig soviel Respekt voreinander zu haben, dass halb elf alle drei Bretter remisierten ohne großen Kampfeswillen. Uns sollte es Recht sein, da Bert's Gegner eingangs des Mittelspieles eine Figur einstellte, wir also anscheinend leicht im Vorteil waren. Bis zwölf schien sich unser Vorteil zu vergrößern - Bert hatte immer noch seine Figur mehr, Jens den Angriff seines Gegners zurückgeschlagen und Mario und Lutz nannten eine Mehrqualität ihr Eigen. Punkt zwölf remisierte Volker zum 2:2 Zwischenstand, nachdem sein Gewinnversuch nicht von Erfolg gekrönt war.                      

Dann ging es bis eins Schlag auf Schlag. Erst holte sich Jens den vollen Punkt, Bert verwertete seine Mehrfigur souverän und so waren die beiden Remisen von Mario und Lutz in vorteilhafter Stellung zum Endstand von 5:3 nur noch Formsache. Damit haben wir einen Platz in der Tabelle gut gemacht und sind Dritter. So kann es sehr gern weitergehen.