Der 4.Spieltag diese Saison ist gespielt und so ganz langsam sind die Resultate und Platzierungen unserer beiden Teams beängstigend.   laughing

 

Igel im Winterschlaf: Zwickauer SC gegen die Roten Rüben Leipzig

Am vergangenen Sonntag ging es für den Zwickauer SC in der 1. Landesklasse gegen die Roten Rüben Leipzig. Der Mannschaftskampf versprach trotz personeller Schwierigkeiten auf beiden Seiten spannend zu werden. Wir traten mit einer Mischung aus Stamm- und Ersatzspielern an, was durch das Fehlen einiger Leistungsträger notwendig wurde. Glücklicherweise hatte auch Leipzig mehrere Ausfälle zu verkraften, sodass sie sogar ein Brett frei lassen mussten. Doch das war keineswegs eine Garantie für einen Sieg.

Unsere Aufstellung sah folgendermaßen aus:

Brett 1: Bernd, der kampflos gewinnen sollte

Brett 2: Stefan

Brett 3: Markus (euer Schreiberling)

Brett 4: Frank

Brett 5: Kevin

Brett 6: Roland

Brett 7: Niclas

Brett 8: Lucas

Die erste Entscheidung des Tages fiel noch vor Beginn der Partien: Bernds Gegner erschien nicht, und so bekamen wir den Punkt kampflos gutgeschrieben. Bernd selbst hatte nur eine unerwartete Herausforderung zu bewältigen: Sein Navigationssystem führte ihn zunächst ans falsche Ende von Leipzig – deshalb niemals auf die KI vertrauen! Trotz dieser Hürde und einer Viertelstunde Verspätung konnte er aber schließlich durch seine bloße Anwesenheit den ersten vollen Punkt für uns einstreichen.

Kurz darauf endete die Partie an Brett 2. Stefan hatte eine theorielastige Variante auf dem Brett, die er gut kannte. Doch ein unglücklicher Fehler hätte ihn beinahe in Schwierigkeiten gebracht, wenn sein Gegner den Vorteil genutzt hätte. Vielleicht lag es an der Selbstsicherheit, mit der Stefan seine Züge vortrug, aber sein Gegner wählte den sicheren Weg und ließ einen großen Vorteil aus, sodass die Partie schnell in eine ausgeglichene Stellung mündete. Damit verflachte das Spiel frühzeitig zu einer ausgeglichenen Stellung und einem Remis, was uns zur Zwischenführung von 1,5:0,5 verhalf.

Ein amüsantes Detail der Frühphase war die Ähnlichkeit der Eröffnungen an mehreren Brettern. Sowohl ich (Markus) an Brett 3 als auch Niclas an Brett 7 (beide mit Weiß) und Lucas an Brett 8 (mit Schwarz) erreichten nahezu identische Stellungen, was bei uns für Belustigung sorgte. Überall hatten sich die Schwarzspieler auf sehr ähnliche Weise eingeigelt.

Wie man im Volksmund sagt, ist der Igel ja das glücklichste aller Tiere – allerdings nahmen diese Partien alle sehr unterschiedliche Richtungen. Dennoch bot dieser Moment eine gewisse Auflockerung in den ersten Stunden (außer vielleicht für die Mannschaftsleiterin unserer Gegner, die uns die Belustigung verbieten wollte) … aber sei es drum, wir kamen am Ende alle gut miteinander aus.

 

In dieser Stellung fand Niclas den starken Zug 16. Sd5!, der die gerade geschaffene Schwäche auf den weißen Feldern und die ungünstige Stellung der Dame in der c-Linie ausnutzt. Sein Gegner reagierte ungenau und spielte 16. … Sxd5? 17. cxd5 Db8, und nach 18. Sc6 Lxc6 stand Weiß deutlich besser. Niclas hätte hier direkt gewinnen können, wenn er mit dem Bauern genommen hätte. Er drang stattdessen mit dem Turm ein, was ihm auch eine gute Stellung brachte – allerdings spielte er dadurch noch eine lange Zeit weiter und wurde erst als letzter fertig.

Meine eigene Partie an Brett 3 sah zwischenzeitlich vielversprechend aus, verflachte aber ebenso schnell wie bei Stefan zu einer komplett ausgeglichenen Stellung, die nach etwa 3 Stunden Remis wurde. Damit führten wir 2:1 und mussten schauen, wo unsere Punkte herkommen sollten.

Frank an Brett 4 profitierte von einer Ungenauigkeit seines Gegners, der früh einen Bauern verlor. Es war absehbar, dass Frank diese Partie souverän zu Ende spielen würde. Kevin an Brett 5 hatte hingegen mit einer äußerst schwierigen Stellung zu kämpfen und stand zwischenzeitlich auf Verlust … oder auf "Dannhäuser", wie man es mittlerweile fast schon nennen könnte.

Roland an Brett 6 zeigte bei seinem ersten Einsatz in der Liga Nervenstärke, auch wenn er zunächst eine hartnäckige Fesselung im frühen Mittelspiel überstehen musste. Niclas an Brett 7 stand solide und kontrollierte das Spielgeschehen, während Lucas an Brett 8 mit einem vielversprechenden Angriff gegen den gegnerischen König aufwartete. Unser Team hatte unterschiedliche Ansichten über seine Stellung, aber ich kannte Lucas und seine Fähigkeiten gut genug und war die ganze Zeit optimistisch.

 

In dieser Stellung spielte Lucas‘ Gegner 35. Db2, um gleichzeitig seinen Se5 zu decken und das Matt auf g2 unter Kontrolle zu behalten. Aber Lucas fand den Verstellungszug 35. … Le2!, der gleichzeitig wieder Matt auf g2 droht und den Turm angreift. Nach 36. g3 Lxd1 spielte sein Gegner zu allem Übel auch noch 37. Se5.

 

und Lucas machte hier sehr schön das Licht aus mit 37. … Dxe5!

Damit holte Lucas einen sehr, sehr wichtigen Punkt für uns. Kurz darauf verwandelte Frank seine klar gewonnene Stellung am vierten Brett ebenfalls in einen vollen Zähler. Auch Roland, der sich aus seiner anfänglichen Fesselung befreit hatte, zeigte eine sehr konzentrierte und überzeugende Leistung, die uns den fünften Punkt sicherte.

Die vielleicht größte Überraschung gelang Kevin an Brett 5. Nach einer lange Zeit verlorenen Stellung geschah es: Obwohl Migu zu Hause und nicht neben mir saß, brach plötzlich der volle emotionale Support durch, den er über die lange Distanz von Zwickau aus den ganzen Weg lang nach Leipzig emittierte. Kevin wurde von ganz neuen Inspiration ergriffen und drehte die Partie in einem phantastischen Endspiel von einem kompletten Verlust in einen Sieg:

 

Kevins Stellung vor Migus emotional Support…

 

Kevins Stellung nach Migus emotional Support …

Niclas an Brett 7 war der letzte, der noch spielte. Nach einem Spielverlauf mit kleinen Höhen und Tiefen konnte er schließlich ebenfalls seinen Gegner bezwingen. Sein Sieg setzte den Schlusspunkt unter einen Mannschaftskampf, der uns mit einem Endergebnis von 7:1 überraschend deutlich den Sieg brachte.

Trotz des hohen Ergebnisses darf man nicht vergessen, dass die Roten Rüben Leipzig uns durchaus hätten gefährlich werden können. Mehrere Partien hätten an einem anderen Tag auch in die andere Richtung kippen können. Dennoch freuen wir uns über den Fortbestand unserer Tabellenführung, die uns dieser Erfolg eingebracht hat.

Mit fünf ausstehenden Spielen – darunter gegen einige der stärksten Mannschaften der Liga – wissen wir, dass unser Weg noch sehr lang ist. Doch dieser Sieg gibt uns Selbstvertrauen und eine solide Ausgangsposition für die kommenden Herausforderungen.

Endstand: Zwickauer SC 7 – 1 Rote Rüben Leipzig

 

 

2.Mannschaft nimmt erfolgreich Revanche in Gornsdorf

 

Wie in der vergangenen Saison durfte unsere 2.Mannschaft in der Bezirksliga zum Auswärtsspiel in Gornsdorf ran. Und wir hatten noch eine Rechnung offen mit einer unnötigen 3,5:4,5 Niederlage in der letzten Saison. In Bestbesetzung spielend sollte dort was zu holen sein.

Die ersten beiden Stunden gestaltete sich die ganze Angelegenheit ziemlich zäh. An keinem der Bretter ließ sich erkennen, wohin die Reise geht. Kurz vor elf kam dann wieder der "Hang zum Volkssport" durch, die ersten drei Bretter verweigerten die Arbeit und beschlossen im 5-Minutentakt ihre Partien mit einem Remis. Nur gut, dass sich da an Volker's Brett wenigstens schon ein Vorteil abzeichnete und auch Mario durfte einen Mehrbauern (wenn auch Doppelbauer) sein Eigen nennen. Nur Jens hatte es leider hinbekommen, einzügig eine Qualität einzustellen, doch er kämpfte wie ein Löwe. Halb zwölf war auch bei Bert nicht mehr als ein Remis in ausgeglichener Stellung zu holen zum zwischenzeitlichen 2:2. Kurz darauf brachte uns Volker mit der Verwertung seines Vorteiles in Führung und auch Mario konnte seinen Doppelbauern in einen Freibauern umwandeln und zum 4:2 verwerten. Punkt zwölf meinte der Gegner von Lutz in ausgeglichener Stellung remis bieten zu müssen(hatte anscheinend zu Hause Mittag bestelltsurprised), was natürlich zum Mannschaftserfolg sofort angenommen wurde. Blieb noch Jens mit seiner Minusqualität und er wurde von seinem Gegner so richtig gequält. Aber Jens blieb standhaft, schaffte es, sämtliche Bauern vom Brett zu bekommen, doch sein Gegner meinte, es bis um 2 versuchen zu müssen, mit Turm gegen Springer gewinnen zu wollen. Dann hatte er endlich ein Einsehen und wir konnten mit einem verdienten 5:3 Erfolg den Heimweg antreten.

Damit sind wir mittlerweile schon Tabellenzweiter und so langsam werden die Zielstellungen etwas anspruchvoller.

 

 

Mannschaftskampf vom 10. November 2024: Ein denkwürdiger 5:3-Sieg gegen König Plauen 3

Nach zwei erfolgreichen, aber vergleichsweise leichten Begegnungen in den ersten beiden Runden stand für uns in der dritten Runde ein herausfordernder Gegner bereit: Plauen 3. Obwohl sie nicht in voller Stärke antraten und zwei Stammspieler an den vorderen Brettern fehlten, waren die Gäste in hervorragender Form und zeigten von Beginn an, dass sie entschlossen waren, uns ernsthaft zu fordern. Von unserer Seite her traten wir in Stammbesetzung an:

  • Bernd (schwarz) an Brett 1

  • Stefan (weiß) an Brett 2

  • Euer Schreiberling, Markus (schwarz) an Brett 3

  • Mein Emotional-Support-Migu (weiß) an Brett 4

  • Frank (schwarz) an Brett 5

  • Kevin (weiß) an Brett 6

  • Kai (schwarz) an Brett 7

  • Stephan, der heute wieder Schöni heißt, (weiß) an Brett 8

Eine solide Aufstellung, die uns zunächst Zuversicht gab.

Der Start des Matches: Durchwachsene Eröffnungsphasen

Aus den Eröffnungen heraus schienen die Partien insgesamt ausgeglichen zu verlaufen. Kevin kam gut aus der Eröffnung und konnte das Läuferpaar und eine Angriffsoption auf den gegnerischen Isolani für sich beanspruchen – eine vielversprechende Ausgangsposition. Die anderen Partien hingegen blieben weitgehend offen und ohne klare Vorteile. Dennoch konnte sich Kai, vermutlich aufgrund von Unwohlsein an diesem Tag, nicht vollständig auf seine Partie konzentrieren und nahm ein frühes Remis mit, obwohl seine Stellung eigentlich vielversprechend aussah. Wenig später hatte auch Kevin leider einen taktischen Fehler begangen, der seinen Vorteil zunichtemachte und zu einem weiteren Remis führte. Die Situation blieb zunächst angespannt und offen.

 

In dieser Stellung wurde Kevin gierig und schnappte sich einen Bauern. Nach 18. Lxf6 gxf6 19. Lxd5 Lg4 20. Lxf7+ Kxf7 21. hxg4

 

blieb von dem gewonnenen Bauern allerdings wenig übrig. Nach 21. … Tg8 22. f3 h5 kriegt sein Gegner einfach den Bauern mit komplettem Ausgleich wieder zurück. Und so endete die Partie in einem Remis.

Eine Krise zeichnet sich ab

Im weiteren Verlauf zeichnete sich jedoch ein deutlich negativer Trend für uns ab. Bernd am ersten Brett geriet zusehends in Schwierigkeiten, und auch Stefan war unzufrieden mit seiner Stellung am zweiten Brett. Ich selbst wurde von meinem Gegner im frühen Mittelspiel regelrecht überspielt und kämpfte ums Überleben. Mein Blick wanderte hinüber zu Migu an Brett 4, damit ich wenigstens etwas emotional Support erhalte, aber auch der stand wie der Topf in der Pfanne. Trotz eines vollen Punktes von Schöni am achten Brett, dessen Gegner einfach eine Figur eingestellt hatte, standen unsere Aussichten schlecht.

 

In dieser Stellung hatte ich völlig gedankenlos mit dem Turm auf e6 zurückgeschlagen – das Schlagen mit dem f-Bauern hätte mir noch Chancen gegeben. Danach kam 17. Lg5 Dg6 und dann der Zug, an den ich überhaupt nicht gedacht hatte … 18. Sh5. Und plötzlich hatte die Dame kein Feld mehr. Ich hatte Glück, dass es nach 18. … Sf6 noch einigermaßen spielbar weiterging, aber …

 

mit 19. Dxe6! gewinnt mein Gegner eine Qualität und steht auf Gewinn. Schön gespielt, aber leider sehr schade für mich.

Migus unglaublicher Zeitnot-Sieg – die entscheidende Wende

Genau in dieser kritischen Phase brachte uns Migu den wohl entscheidendsten Wendepunkt des gesamten Mannschaftskampfes. Aus einer schlechten Stellung heraus schaffte er es, das Spiel so kompliziert zu gestalten, dass beide Seiten in akute Zeitnot gerieten.

Ich blickte gerade zufällig hinüber und sah, dass sein Gegner nur noch 10 Sekunden auf der Uhr hatte … er wollte einen Zug machen, zog die Hand wieder zurück … 5 Sekunden … seine Hand hing zitternd über einer Figur … 4 Sekunden … 3 Sekunden … Dann machte er schließlich einen Zug, aber genau in dem Moment lief seine Zeit ab – eine spektakuläre Wendung! Migus Zähigkeit brachte uns einen unerwarteten Punkt, und ich konnte mir einen kurzen Jubelschrei kaum verkneifen – so sehr Migus Gegner Christof eigentlich der letzte ist, dem ich so einen Mist gönne … aber in einem Mannschaftskampf müssen wir uns über jeden wie auch immer zustande gekommenen Punkt freuen.

Punktesammlung durch Unentschieden und eine gesicherte Gesamtwertung

Durch Migus Sieg war der emotionale Support zurück und wir gingen entschlossener an den Rest der Partien. Bernds Gegner am ersten Brett machte in einer eigentlich vorteilhaften Stellung überraschend Remis, was uns einen weiteren halben Punkt bescherte. Auch Frank am fünften Brett spielte eine wilde Partie, die kurz vor der Zeitkontrolle auf und ab ging, schließlich aber in einem verdienten Remis endete. Zu diesem Zeitpunkt hatten wir insgesamt vier Punkte gesammelt. Ein Blick auf Stefans Partie am zweiten Brett zeigte, dass er die wohl mindestens nicht mehr verlieren sollte – und damit war der Gesamtsieg für uns bereits in Reichweite.

Ein letztes Remis zur endgültigen Krönung

Trotz der gesicherten Mannschaftspunkte kämpfte ich noch an Brett 3 weiter, in einer nach wie vor schwierigen Stellung. Mein Gegner hatte im Mittelspiel beeindruckend gespielt und mich klar dominiert. Doch in einem Turmendspiel, in dem er die Qualität zurückgab, verpasste er den klaren Weg zum Sieg. Schließlich beging er einen Fehler, der mir trotz eines Bauern weniger ein Remis ermöglichte. So konnte ich noch den letzten halben Punkt zum Endstand von 5:3 für uns beitragen.

 

Dieser Mannschaftskampf gegen Plauen 3 hat uns wirklich alles abverlangt und gezeigt, wie viel Spannung und Dramatik selbst ein vermeintlich gesichertes Schachmatch noch bergen kann. Die entscheidenden Wendungen durch Migus Zeitnot-Triumph, Bernds überraschendes Remis und Franks Durchhaltevermögen brachten uns schließlich den Sieg. Ein voller Erfolg, auf den wir als Team stolz sein können und der uns gezeigt hat, wie wertvoll jeder halbe Punkt in einer solchen Begegnung sein kann.

 

Auch Team Nummer zwei wieder im Soll

 

Am 3.Spieltag der Saison besuchte uns Saxonia Bernsbach und dies sollte von der Papierform her ein Match auf Augenhöhe werden. Die ersten drei Bretter schienen gegenseitig soviel Respekt voreinander zu haben, dass halb elf alle drei Bretter remisierten ohne großen Kampfeswillen. Uns sollte es Recht sein, da Bert's Gegner eingangs des Mittelspieles eine Figur einstellte, wir also anscheinend leicht im Vorteil waren. Bis zwölf schien sich unser Vorteil zu vergrößern - Bert hatte immer noch seine Figur mehr, Jens den Angriff seines Gegners zurückgeschlagen und Mario und Lutz nannten eine Mehrqualität ihr Eigen. Punkt zwölf remisierte Volker zum 2:2 Zwischenstand, nachdem sein Gewinnversuch nicht von Erfolg gekrönt war.                      

Dann ging es bis eins Schlag auf Schlag. Erst holte sich Jens den vollen Punkt, Bert verwertete seine Mehrfigur souverän und so waren die beiden Remisen von Mario und Lutz in vorteilhafter Stellung zum Endstand von 5:3 nur noch Formsache. Damit haben wir einen Platz in der Tabelle gut gemacht und sind Dritter. So kann es sehr gern weitergehen.

Am letzten Sonntag war wieder Punktspiel-Day. Mit dem 2.Spieltag wurde die Saison fortgesetzt, und unsere beiden Teams waren auswärts in Glauchau und Waldkirchen gefordert.

1.Mannschaft

In der zweiten Runde der ersten Landesklasse B der Saison 2024/2025 traten wir auswärts gegen den Glauchauer SC an. Leider fehlten uns bereits zwei Stammspieler im Vorfeld des Wettkampfs, zu denen Migu mit einer kurzfristigen Absage wegen Krankheit noch dazu trat. Durch die Abwesenheit von Bernd und Frank sowie das krankheitsbedingte Fehlen von Migu mussten wir kurzfristig umplanen, sodass das zweite Brett unbesetzt blieb. Lucas und Niclas waren kurzfristig eingesprungen. In der Folge war mir damit auch nicht klar, wie sich unser Mannschaftskampf mit nur 7 Spielern entwickeln würde; aber natürlich blieben wir hoffnungsvoll.

Unsere Aufstellung war wie folgt:

  • 1. Brett: Stefan

  • 2. Brett: (Schwarz freigelassen)

  • 3. Brett: Markus (das bin übrigens ich, euer Schreiberling)

  • 4. Brett: Kevin

  • 5. Brett: Kai

  • 6. Brett: Stephan, i.e. Schöni (Dazu sollte ich anmerken, des Stephan ab jetzt Schöni heißt. Ich bin selbst zu blöd, Stephan und Stefan ständig auseinanderzuhalten; deshalb greife ich jetzt zu dieser Maßnahme.)

  • 7. Brett: Lucas

  • 8. Brett: Niclas


Nach den ersten Zügen des Wettkampfs zeichnete sich an den meisten Brettern ein vorsichtiges Abtasten ab. Viele Bretter schienen ihren Fokus auf das Entwickeln solider Positionen zu legen und ließen ihren Gegnern zunächst nur wenig Raum für klare taktische Manöver. Dennoch gab es bereits an zwei Brettern erste vielversprechende Entwicklungen: Am dritten Brett, wo ich selbst (Markus) antrat, gelang es mir, die Stellung früh zu aktivieren und ein Ungleichgewicht zu schaffen, das in einem vielversprechenden Königsangriff mündete. Diese Aussicht auf einen Angriff gab mir schon früh die Hoffnung, dass ich einen vollen Punkt beitragen könnte.

Am achten Brett stellte sich für Niclas ebenfalls schnell eine starke Stellung ein. In seiner Partie, in der er mit Schwarz gegen einen jüngeren und weniger erfahrenen Ersatzspieler der Glauchauer antrat, baute er sich ein dominantes Zentrum auf und nutzte dieses, um die gegnerische Stellung zu kontrollieren. Nach nur 20 Zügen hatte Niklas eine Figur gewonnen und zwang seinen Gegner, die Partie aufzugeben. Niclas und ich konnten sehr schnell gewinnen und uns damit eine 2:1-Führung aufbauen. Ein früher Motivationsschub, der uns half, das fehlende zweite Brett auszugleichen und die Dynamik des Matches in unsere Richtung zu lenken.

Lucas, der am siebten Brett spielte, sah sich früh mit dem Verlust eines Bauern konfrontiert, als er mit Weiß eine taktische Abwicklung anstrebte. Für meine Begriffe erhielt er dafür aber einiges an Kompensation, und es zeichnete sich bald ab, dass seine Chancen in einem komplexen und unübersichtlichen Verlauf aufgingen, in dem sein Gegner ebenfalls taktisch fordernde Entscheidungen treffen musste. Die übrigen Bretter blieben offen, und es war deutlich, dass sich die nächsten Entwicklungen als entscheidend für den weiteren Mannschaftsverlauf erweisen würden.


Die Zeitkontrolle rückte näher, und mit ihr der entscheidende Moment im Wettkampfverlauf. Schöni konnte am sechsten Brett bei entgegengesetzten Rochaden die Aktivität seines Gegners völlig ausbremsen und dann selbst in eine vorteilhafte Abwicklung übergehen. Durch taktisches Geschick eroberte er schließlich eine Figur und zwang seinen Gegner zur Aufgabe. Kurz darauf sicherte sich Kevin am vierten Brett einen weiteren Punkt: Ihm war es gelungen, auf der Damenseite einen Freibauern zu schaffen, dessen Dominanz nicht mehr aufzuhalten war, was letztlich auch sein Gegner einsah.